Wie unterscheidet sich japanisches Leadership von deutschem? Jörg Hartmann, Deutschlandchef von Konica Minolta, spricht in dieser Folge über die Besonderheiten der japanischen Unternehmenskultur. Gemeinsam beleuchten wir, wie Entscheidungen getroffen werden, welche Rolle Gemeinschaft und Höflichkeit spielen und welche Chancen die deutsch-japanischen Wirtschaftsbeziehungen für die Zukunft bieten.
Führung nach japanischem Vorbild: Konsens vor Geschwindigkeit
Wie sieht eine japanische Unternehmenskultur aus? Wie werden Entscheidungen getroffen, Führung gelebt?
Jörg Hartmann gewährt einen spannenden Einblick in die Arbeitsweise eines japanischen Unternehmens. Besonders prägend ist das Prinzip „Nimawashi“: Entscheidungen werden in Japan nicht spontan oder allein getroffen, sondern durch eine intensive Vorabstimmung vorbereitet. Dabei werden die Meinungen und Perspektiven aller Beteiligten berücksichtigt, bevor ein Beschluss gefasst wird. Diese konsensorientierte Herangehensweise unterscheidet sich deutlich von den in Deutschland üblichen, oft schnelleren und ergebnisorientierten Prozessen. Höflichkeit und Gemeinschaftssinn stehen dabei im Mittelpunkt, wodurch Entscheidungen nicht nur faktenbasiert, sondern auch im Einklang mit der Unternehmenskultur getroffen werden.
Obwohl dieser Ansatz Geduld und Zeit erfordert, führt er laut Hartmann oft zu stabileren und nachhaltigeren Entscheidungen, die von allen getragen werden – ein entscheidender Faktor für den Zusammenhalt im Unternehmen.
Zur Person: Jörg Hartmann
Jörg Hartmann ist seit November 2019 Geschäftsführer von Konica Minolta Business Solutions Deutschland und Österreich. Zuvor war er ab November 2018 als Chief Operating Officer (COO) für das Unternehmen tätig. Seine berufliche Laufbahn begann er als Werkstudent bei Hewlett-Packard und führte ihn später über Fujitsu Siemens zu Konica Minolta. Bei Konica Minolta übernahm er verschiedene Führungspositionen, darunter als Corporate Vice President und Mitglied des erweiterten Vorstands. Hartmann verfügt über umfangreiche Erfahrung in der IT-Branche und hat damit in den vergangenen Jahren zur Transformation von Konica Minolta zu einem IT-Services-Provider beigetragen.
Über das Unternehmen: Konica Minolta
Konica Minolta ist ein weltweit tätiges Technologie- und IT-Unternehmen mit einer über 150-jährigen Geschichte. Die Ursprünge des Unternehmens reichen zurück bis ins Jahr 1873, als Rokusaburo Sugiura in Tokio mit dem Verkauf fotografischer Materialien begann. Im Jahr 2003 fusionierten die beiden japanischen Unternehmen Konica und Minolta, die beide für ihre Kameras und optischen Produkte bekannt waren, zu Konica Minolta. Heute hat sich das Unternehmen zu einem globalen Dienstleister und Managed-Service-Anbieter für Digitalisierungs- und Drucklösungen entwickelt. Das Unternehmen bietet ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen an, darunter Multifunktionssysteme, Produktionsdrucksysteme, IT-Services und Lösungen für das Dokumentenmanagement.